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Der Chor > 16 Gebot der Win12
  1. Die Proben sind nur für Minderbegabte. Du kannst es auch so! Darum fehle öfter mal (ca. drei bis vier mal im Monat). Wenn Du aber trotzdem kommst, dann komme wenigstens zu spät (und gehe eher) - man erkennt daran Deine Genialität. Außerdem ist das vornehm und hebt Dich aus den gewöhnlichen Sängern hervor.

  2. Du brauchst Dein Instrument vor der Probe nicht zu stimmen. Wenn es schief klingt ist es nicht schlimm, weil - schief ist modern!

  3. Es ist nicht nötig, Dich am Anfang der Proben einzusingen. Wenn ein paar Töne nicht kommen, die anderen singen sie schon für Dich mit.

  4. Die Anweisungen und Erklärungen des Dirigenten gelten natürlich nur für die anderen. Du weißt ja alles besser und langweilst Dich. Es ist gut, wenn Du das durch Gebärden oder halblaute Bemerkungen zum Ausdruck bringst.

  5. Bei der Anzahl der Chormitglieder muß jährlich jeder zwei mal die Notenkisten holen und wegbringen. Wer es nicht schafft, sich davor zu drücken, heuchelt soziales Engagement und ist selber schuld!

  6. Wenn die Chorleitung schon meint, Dir unverständlicherweise einen Sitzplatz aufzwängen zu müssen, sollen sie Dir Deinen Stuhl wenigstens einladend und zuvorkommend an die richtige Stelle setzen. Und wer Stühle holt, hat sie gefälligst auch wieder wegzuräumen.

  7. Die Notenhefte leben länger, wenn Du den Deckel nach hinten klappst, die Blätter knickst oder rollst und das Ganze ab und zu fallen läßt. Im übrigen gehen Dich die Notenhefte nichts an; das ist Sache des Notenwartes.

  8. Mache beim Singen ein finsteres, grimmiges Gesicht. Etwa so, wie Napoleon nach der Schlacht von Waterloo.

  9. Schaue beim Singen und Musizieren überall hin; auf Deine Füße, an die Decke, oder in die Ohren Deines Nachbarn. Aber auf keinen Fall zum Dirigenten, denn es könnte passieren, daß Du plötzlich im Takt singst!

  10. Versäume keine Gelegenheit, Dich mit dem Nachbarn zu unterhalten. Das belebt die Chorprobe und der Dirigent kann viel konzentrierter arbeiten. Folge: Alle kommen schneller vorwärts!

  11. Du hast es nicht nötig, nach Noten zu singen, denn Du hast Anspruch darauf, daß Dir Deine Stimme vom Pianisten vorgespielt und vom Dirigenten vorgesungen wird. Und damit basta!

  12. Du sollst aus dem Chor herauszuhören sein. Deine Stimme ist die wichtigste. Wenn alle leise singen, dann singst Du laut.

  13. Ausgehändigte Terminzettel eignen sich hervorragend zum: Basteln /Verlieren / Zerknüddeln / Aufessen / etc. Nutze ihn auf keinen Fall zur Gedächtnisstütze. Das sollen sich andere merken.

  14. Es zeugt von Großmut und Professionalität, wenn Du den Chor nur zu Auftritten mit Deiner Anweseheit beehrst und ihn damit vor dem Versagen rettest. Erscheine auf keinen Fall zu den Generalproben!

  15. Achte gut darauf, daß Deine Leistungen gebührend anerkannt werden. Kritisiere viel und weise darauf hin, daß früher selbstverständlich alles besser war.

  16. Vergiß nie, daß es ein besonderes Entgegenkommen ist, daß Du überhaupt mitsingst und mitmusizierst und daß Du bestimmt das ideale Chormitglied bist!

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