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- Die Proben sind nur für Minderbegabte.
Du kannst es auch so! Darum fehle öfter mal (ca. drei bis vier mal
im Monat). Wenn Du aber trotzdem kommst, dann komme wenigstens zu spät
(und gehe eher) - man erkennt daran Deine Genialität. Außerdem
ist das vornehm und hebt Dich aus den gewöhnlichen Sängern hervor.
- Du brauchst Dein Instrument vor
der Probe nicht zu stimmen. Wenn es schief klingt ist es nicht schlimm,
weil - schief ist modern!
- Es ist nicht nötig, Dich
am Anfang der Proben einzusingen. Wenn ein paar Töne nicht kommen,
die anderen singen sie schon für Dich mit.
- Die Anweisungen und Erklärungen
des Dirigenten gelten natürlich nur für die anderen. Du weißt
ja alles besser und langweilst Dich. Es ist gut, wenn Du das durch Gebärden
oder halblaute Bemerkungen zum Ausdruck bringst.
- Bei der Anzahl der Chormitglieder
muß jährlich jeder zwei mal die Notenkisten holen und wegbringen.
Wer es nicht schafft, sich davor zu drücken, heuchelt soziales Engagement
und ist selber schuld!
- Wenn die Chorleitung schon meint,
Dir unverständlicherweise einen Sitzplatz aufzwängen zu müssen,
sollen sie Dir Deinen Stuhl wenigstens einladend und zuvorkommend an die
richtige Stelle setzen. Und wer Stühle holt, hat sie gefälligst
auch wieder wegzuräumen.
- Die Notenhefte leben länger,
wenn Du den Deckel nach hinten klappst, die Blätter knickst oder rollst
und das Ganze ab und zu fallen läßt. Im übrigen gehen Dich
die Notenhefte nichts an; das ist Sache des Notenwartes.
- Mache beim Singen ein finsteres,
grimmiges Gesicht. Etwa so, wie Napoleon nach der Schlacht von Waterloo.
- Schaue beim Singen und Musizieren
überall hin; auf Deine Füße, an die Decke, oder in die Ohren
Deines Nachbarn. Aber auf keinen Fall zum Dirigenten, denn es könnte
passieren, daß Du plötzlich im Takt singst!
- Versäume keine Gelegenheit,
Dich mit dem Nachbarn zu unterhalten. Das belebt die Chorprobe und der Dirigent
kann viel konzentrierter arbeiten. Folge: Alle kommen schneller vorwärts!
- Du hast es nicht nötig, nach
Noten zu singen, denn Du hast Anspruch darauf, daß Dir Deine Stimme
vom Pianisten vorgespielt und vom Dirigenten vorgesungen wird. Und damit
basta!
- Du sollst aus dem Chor herauszuhören
sein. Deine Stimme ist die wichtigste. Wenn alle leise singen, dann singst
Du laut.
- Ausgehändigte Terminzettel
eignen sich hervorragend zum: Basteln /Verlieren / Zerknüddeln / Aufessen
/ etc. Nutze ihn auf keinen Fall zur Gedächtnisstütze. Das sollen
sich andere merken.
- Es zeugt von Großmut und
Professionalität, wenn Du den Chor nur zu Auftritten mit Deiner Anweseheit
beehrst und ihn damit vor dem Versagen rettest. Erscheine auf keinen Fall
zu den Generalproben!
- Achte gut darauf, daß Deine
Leistungen gebührend anerkannt werden. Kritisiere viel und weise darauf
hin, daß früher selbstverständlich alles besser war.
- Vergiß nie, daß es
ein besonderes Entgegenkommen ist, daß Du überhaupt mitsingst
und mitmusizierst und daß Du bestimmt das ideale Chormitglied bist!
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